Mein Blick auf die Gewaltfreie Kommunikation

Warum die Gewaltfreie Kommunikation mehr als nur Worte sind: Eine Reise der Selbstentdeckung und der Verantwortungsübernahme

Manchmal stolpern wir über Ideen, die unser Leben nicht nur beeinflussen, sondern es grundlegend verändern. Für mich war die Entdeckung der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) genau so ein Moment. Doch warum hat mich die GFK so fasziniert und wie hat sie mir geholfen, nicht nur meine Kommunikation, sondern mein Denken zu transformieren?

GFK: Eine Lebenseinstellung, keine bloße Methode

Zunächst einmal wurde mir klar, dass GFK weit mehr ist als eine Kommunikationsmethode. Sie ist eine Haltung, eine Art zu leben und zu denken. GFK lehrt uns, die Verantwortung für unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu übernehmen. Es geht nicht darum, den anderen zu ändern oder zu manipulieren, sondern darum, eine tiefgreifende Selbstverantwortung zu entwickeln.

Die radikale Akzeptanz der Selbstverantwortung

Die GFK hat mir die Augen dafür geöffnet, dass niemand anderes für meine Bedürfnisse verantwortlich ist. Diese Erkenntnis war zu Beginn nicht leicht zu akzeptieren, hat aber eine befreiende Wirkung auf mein Leben. Ich verstehe jetzt, dass ich die Einzige bin, die für meine Gefühle, meine Handlungen und die Erfüllung meiner Bedürfnisse verantwortlich ist. Daher stelle ich mir immer wieder die Frage: In welcher Welt möchte ich Leben? Darauf folgt die Reflexion: Dient meine Interaktion dazu, diese Welt zu gestalten?

Selbstklärung als Schlüssel

Für mich ist ein zentraler Aspekt der GFK die Selbstklärung. Bevor ich in eine Diskussion oder einen Dialog trete, frage ich mich: Was ist meine wahre Motivation? Wie geht es mir wirklich und was brauche ich? Diese Selbstreflexion ermöglicht es mir, klar und zielgerichtet zu kommunizieren, ohne von unerkannten Emotionen oder Bedürfnissen überrascht zu werden.

Die Wurzeln der GFK in der Konfliktgrundlage

Marshall B. Rosenberg, der Begründer der GFK, wuchs in einer Zeit der Rassentrennung und Gewalt auf. Diese Umstände führten ihn zu tiefgreifenden Einsichten darüber, was Konflikte wirklich antreibt. Durch seine scharfe Analyse und sein tiefes Verständnis menschlichen Verhaltens legte Rosenberg den Grundstein für eine neue Art der Kommunikation. Eine, die auf Empathie, Verständnis und der tiefen Überzeugung basiert, dass jeder von uns für sein eigenes Glück verantwortlich ist.

Fazit

Die Gewaltfreie Kommunikation hat mir gezeigt, dass wahre Veränderung von innen kommt. Sie hat mich gelehrt, mich selbst und andere besser zu verstehen und Konflikte auf eine Weise zu lösen, die Beziehungen stärkt statt sie zu schwächen. Für mich ist GFK nicht nur eine Kommunikationstechnik, sondern eine Lebensphilosophie, die von radikaler Selbstverantwortung und tiefem menschlichen Verständnis geprägt ist.

Meine aktuellen Angebote

jeden 3. Mittwoch im Monat 19-21 Uhr: Übungsgruppe Gewaltfreie Kommunikation

Eine Übungsgruppe für Gewaltfreie Kommunikation (GFK), die Dir die Integration in den Alltag erleichtert.

13.09. - 15.09.2024 Einführungskurs Gewaltfreie Kommunikation

Ein Einführungskurs in die Gewaltfreie Kommunikation (GFK), der Dir Werkzeuge und Einsichten vermittelt.

11.10. - 13.10.2024 Einführungskurs Gewaltfreie Kommunikation

Ein Einführungskurs in die Gewaltfreie Kommunikation (GFK), der Dir Werkzeuge und Einsichten vermittelt.

15.11. - 17.11.2024 Einführungskurs Gewaltfreie Kommunikation

Ein Einführungskurs in die Gewaltfreie Kommunikation (GFK), der Dir Werkzeuge und Einsichten vermittelt.

Wie ich zur Mediation kam...

Konflikte - ein oft unterschätztes Potential

Konflikte sind ein fester Bestandteil unseres Alltags – ob im beruflichen Umfeld oder im privaten Bereich. Immer wieder bin auch ich Teil von Umgebungen, in denen Harmonie als das höchste Gut angesehen wird, selbst wenn dies bedeutet, dass Konflikte unter den Teppich gekehrt werden. Diese Haltung führt in Unternehmen oft zu hohen Kosten und einer hohen Fluktuation: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlen sich nicht wertgeschätzt und verlassen schließlich das Unternehmen. Auch im privaten Bereich sind die Risse, die ungelöste Konflikte hinterlassen können, tief – Freundschaften zerbrechen, Nachbarn sprechen nicht mehr miteinander oder Familien spalten sich, weil es schwerfällt, den Kern des Problems zu erreichen und zu besprechen.

Die Magie des Konflikts

Meine Reise zur Mediation begann genau hier, aus der Erkenntnis heraus, dass es einen besseren Weg geben muss. Ich habe gesehen und am eigenen Leib erfahren, dass die Klärung von Konflikten nicht nur notwendig ist, sondern auch eine magische Qualität besitzen kann. Wenn wir es wagen, uns den Herausforderungen zu stellen und Konflikte zu überwinden, können diese Erfahrungen uns paradoxerweise näher zusammenbringen. Denn gemeinsam Krisenzeiten zu meistern, stärkt das gegenseitige Verständnis und das Vertrauen.

Trennung von Sachebene und Emotion

Ein entscheidender Wendepunkt auf meinem Weg war die Ausbildung zur Trainerin in Gewaltfreier Kommunikation (GFK). Hier lernte ich, wie hilfreich es ist, einen Raum zu schaffen, in dem Sachebene und Emotionsebene getrennt behandelt werden können. Dies ermöglicht es den Beteiligten, ihre wahren Bedürfnisse und Gefühle auszudrücken, ohne dass die Situation eskaliert. Diese Methode hat mir nicht nur in meiner beruflichen Praxis als Mediatorin, sondern auch in meinem persönlichen Leben geholfen.

Potential durch Konfliktbearbeitung

Für mich war die Ausbildung zur Mediatorin daher der logische nächste Schritt. Durch sie habe ich gelernt, dass Konflikte nicht zwangsläufig unangenehm sein müssen. Vielmehr bergen sie das Potential zur Verbesserung und Vertiefung unserer Beziehungen – sowohl am Arbeitsplatz als auch zu Hause. Mediation hat mir gezeigt, dass durch einen klar strukturierten Prozess die Bearbeitung von Konflikten ermöglicht und eine deutlich tiefere Harmonie erreicht werden kann, als durch die Vermeidung von Konflikten.

Ideen-Innovator

Forumtheater für kreative Lösungen

Eintauchen in die Welt des Forumtheaters

Kennst Du das auch?
Du bist im Dialog mit einem oder mehreren Menschen. Es ist eine angeregte Diskussion und Ihr seid nicht einer Meinung. Es wird hitziger. Doch irgendwie merkst Du, nachdem Du die Situation verlassen hast, dass Du nicht glücklich mit dem Verlauf bist. Du wünscht Dir – Da hätte ich lieber anders drauf reagiert?

Dann bist Du hier genau richtig.
Denn - mit dieser Erfahrung stehst Du nicht allein – es  geht vielen so. Und genau hier kann das Forumtheater eine Lösung sein.

Als ich zum ersten Mal von Augusto Boals Forumtheater hörte, war ich fasziniert von der Vorstellung, dass ein Theaterstück mehr sein könnte als nur Unterhaltung – ein kraftvolles Werkzeug für politischen und sozialen Wandel.

Augusto Boal und das Theater der Unterdrückten: Eine Weg zur Veränderung

Augusto Boal, ein visionärer Dramaturg und Regisseur, entwickelte das ‚Theater der Unterdrückten‘ als Mittel zum Dialog, zur Selbstermächtigung und zum sozialen Wandel. Er verstand, dass Theater nicht nur eine Bühne für Darstellungen ist, sondern auch eine Plattform für das Publikum sein kann, um sich mit gesellschaftlichen Machtstrukturen auseinanderzusetzen und Wege zu finden, diese zu verändern. Boal sah in den Teilnehmenden keine passiven Zuschauer*innen, sondern aktive "Zuschau-spieler*innen", die das Potenzial haben, die dargestellten sozialen Ungerechtigkeiten zu erkennen und zu verändern.

In dieser Tradition stehend, ist "Du hast nicht – dafür hast Du…" mehr als ein Rollenspiel – es ist ein Innovations-boost für Handlungsoptionen, eine Aufforderung zur Reflexion und ein Weg, unsere eigene Wirklichkeit selbst zu gestalten.

Als Teilnehmerin eines Barcamps durfte ich in einer kurzfristig improvisierten Session einer Theater-Pädagogin teilnehmen. Dabei konnte ich die Methode "Du hast nicht – dafür hast Du…" (leider kenne ich den Original-Titel nicht - freue mich jedoch auf kreative Vorschläge oder den Namen – sollte den jmd. kennen) selbst erlebten und verstand unmittelbar die transformative Kraft. Es hat mich so bewegt, dass ich diese großartige Variante des Forumtheaters mit Euch teilen möchte. Ich bin überzeugt, dass sie nicht nur die Bühne, sondern auch das persönliche und berufliche Leben bereichert.

Die Methode: ein Spiegel und Augen-Öffner

Die "Du hast nicht – dafür hast Du…" Methode ist ein lebendiges Erlebnis, das die Teilnehmenden in die Rollen von Akteuren und Protagonist*innen versetzt, um echte Szenen des eigenen Lebens nachzuspielen und neu zu interpretieren.

Die Teilnehmenden reflektieren ihre eigenen Handlungen und erkunden alternative Reaktionsweisen in einem geschützten und kreativen Umfeld. Dieser Prozess verläuft in fünf Phasen:

  1. Fallpräsentation: Ein*e Moderator*in bittet die Teilnehmenden eine konkrete, reale Situation zu teilen, die sie bereuen oder wo sie anders hätten interagieren wollen.
  2. Nachstellung des Originalszenarios: Die Moderator*in leitet die Rekonstruktion der Ereignisse an, wobei der|die Fallgeber*in sich selbst spielt und weitere "Zuschau-Spieler*innen" spielen die weiteren Protagonist*innen der Szene.
  3. Variationen: Weitere "Zuschau-Spieler*innen" schlüpfen in die Rolle des|der Fallgeber*in und spielen alternative, lustige oder übertriebene Handlungsweisen.
  4. Reflexion und Diskussion: Alle Beteiligten teilen ihre Erfahrungen, ausschließlich aus ihrer eigenen Perspektive – eine Praxis, die den "Safe Space" und Selbstreflexion fördert.
  5. Abschluss: Eine Gruppendiskussion erlaubt den Austausch von Gedanken und Gefühlen, während Feedback und Ausblick die Anwendung des Gelernten im Alltag betonen.

Rollenspiel und Reflexion: Warum sie zählen

Rollenspiel als Mittel zur Selbsterkenntnis ist nicht neu, aber "Du hast nicht – dafür hast Du…" hebt es auf eine andere Ebene. Es fordert uns heraus, über die Konsequenzen unserer Handlungen nachzudenken und zu erkennen, dass wir oft deutlich mehr Möglichkeiten haben, als uns bewußt ist. Durch die lustigen und übertriebenen Variationen erleben wir eine Entlastung von der Schwere unserer "Fehler" und lernen, uns selbst nicht zu ernst zu nehmen – eine nützliche Fähigkeit in einer oft zu strengen Welt.

Vom Spiel ins Leben: Die Wirkkraft der Aktion

Ich habe gesehen, wie dieser spielerische Art und Weise, wie Menschen Konflikte angehen, verändert hat. Ein Teilnehmer teilte später mit, dass er durch das Spielen einer übertriebenen Version seines Verhaltens erst wirklich erkannte, wie seine Handlungen bei anderen ankamen. Diese Art von Einsicht ist der Schlüssel und zeigt, wie mächtig eine kurze Sequenz von Theatermagie sein kann.

Die Macht der Iteration nutzen

"Du hast nicht – dafür hast Du…" ist mehr als nur ein Rollenspiel. Es ist eine Hilfestellung zur Selbsterkenntnis, ein Werkzeug für sozialen Wandel und ein Wegweiser für Selbstermächtigung. Ich lade Dich herzlich ein, diese Methode selbst zu erleben. Ob Du an einem meiner Workshops teilnimmst, ihn selbst organisierst oder einfach nur darüber nachdenkst, wie Du die Prinzipien in Deinem Leben anwenden kannst – der Weg ist bereitet für Deine Transformation.

Bereit für den Applaus?

Hast Du ähnliche Methoden erlebt oder hast Du Interesse, "Du hast nicht – dafür hast Du…" auszuprobieren? Schreibe mir und teile Deine Gedanken und Geschichten – ich freue mich darauf, von Dir zu hören!

Quellen:

Forumtheater zur Ressourcenerweiterung, neue Handlungsoptionen kennenlernen und weiterentwickeln

Handout Forumtheater

Für den genauen Ablauf kannst du dir das Handout zum Forumtheater herunterladen.
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